Lichtschalter sind vielen Menschen ein Dorn im Auge, insbesondere im Smart Home. Und ich kann durchaus verstehen, dass dieses Konzept heutzutage stark in Frage gestellt werden kann. Während Geräte immer mehr Funktionen bieten, schalten Lichtschalter das Licht immer noch entweder an oder aus. Mit dem SONOFF NSPanel soll dies jedoch grundsätzlich überarbeitet werden.
Der SONOFF NSPanel ist ein Gadget, das Ihren Lichtschalter komplett ersetzt. Es bietet zwei Relais zur Steuerung von Lampen und ein Touch-Display zur Steuerung weiterer Funktionen. Mit dem richtigen Konzept schaffen Sie eine zentrale Steuerung für Ihren Raum, die deutlich mehr bietet als ein herkömmlicher Lichtschalter.
Aber es ist auch wahr, dass die SONOFF NSPanel ist zunächst in ein eigenes Ökosystem integriert. Dieses Ökosystem erfordert die Registrierung und Integration Ihrer Geräte. Dies ist natürlich ein großer Knackpunkt für Nutzer von ioBroker, OpenHAB, HomeAssistant oder anderen Lösungen.
In diesem Artikel möchte ich mich daher ausführlich mit dem Thema NSPanel befassen und Ihnen zeigen, dass trotz der tiefen Integration von eWeLink deutlich mehr möglich ist, als Sie vielleicht auf den ersten Blick denken. Wie gewohnt werde ich Ihnen auch die entsprechenden Zusatzinformationen zur Verfügung stellen, sodass Sie spezifische Informationen für Ihre jeweilige Plattform erhalten können.
Denn auch wenn die Anbindung an andere Smart Home Systeme zunächst recht einfach erscheint, so ist doch die Anbindung jedes einzelnen Systems eine ganz eigene Herausforderung.
SONOFF NSPanel Grunddaten
Der wohl wichtigste Punkt beim NSPanel ist, dass es nicht unbedingt überall verbaut werden kann. Manche Unterputzdosen sind etwas zu schmal und bieten daher keinen Platz für das Gerät (Quelle: haus-automatisierung.com ). Im Zweifelsfall muss man wohl etwas nachbessern. 28,7 mm sind ja nicht so viel, könnte man meinen. So tief ist das NSPanel, wenn man vom 13 mm tiefen Display absieht, welches über einen 3,5 Zoll TFT-Bildschirm (Auflösung: 480 x 320px) verfügt.
Aber irgendwo muss die Technik natürlich untergebracht werden. Im Inneren nutzt das eigene WLAN den IEEE 802.11 b/g/n Standard auf 2,4 GHz. Leider gibt es, wie bei vielen anderen smarten Produkten auch, keine Unterstützung für 5 GHz. Das bedeutet im Zweifelsfall, dass die 5 GHz zum Anlernen des WLANs abgeschaltet werden müssen. Zumindest, wenn es Probleme gibt.
Etwas einfacher gestaltet sich die Bluetooth-Verbindung. Diese basiert auf dem 4.2 BLE-Standard und lässt sich recht einfach nutzen, wenn man auf die Original-Firmware setzt. Wie das mit einer alternativen Firmware aussieht, habe ich selbst noch nicht ausprobiert. Es sollte aber trotzdem möglich sein.
Wer sich bereits etwas informiert hat, wird außerdem feststellen, dass es zwei Versionen des NSPanels gibt. Und nein, ich meine nicht die Standard- und die Pro-Version. SONOFF hat eine EU- und eine US-Version auf den Markt gebracht. Der Hauptunterschied zwischen ihnen ist das Format. Während die US-Version im Portrait-Modus (also hochkant) daherkommt, ist die EU-Version im Querformat. Und ich glaube, ich war noch nie so glücklich in der EU wie hier. 😉
Ansonsten ist das NSPanel selbst relativ unspektakulär. Die wahre Magie entfaltet sich erst mit der entsprechenden Software. Und hier gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten, auf die man zurückgreifen kann.
Die Software von NSPanel
Grundsätzlich wird jedes NSPanel zunächst mit einer Software ausgeliefert, die sich mit eWeLink verbinden möchte. Dabei handelt es sich um ein eigenes Ökosystem, vergleichbar beispielsweise mit Tuya. Hinter eWeLink steht die Shenzhen CoolKit Technology Co., Ltd., was manchen Nutzern vielleicht etwas merkwürdig erscheinen mag. Shenzhen ist eine Stadt in der Volksrepublik China.
Auch wenn ich es persönlich schade finde, dass es Firmen aus China immer sehr schwer haben, kann ich das Misstrauen absolut verstehen. Schließlich verarbeite ich die Daten aus meinem Smart Home primär auf meinen eigenen Servern im Keller, wo ioBroker die Kontrolle übernimmt.
Damit das funktioniert, muss das NSPanel mit einer alternativen Firmware ausgestattet werden. Die Rede ist hier von Tasmota, welches ich dank des NSPanels nun zum ersten Mal nutze. Tasmota ist eine Open-Source-Firmware für ESP-Geräte, die den Zugriff über MQTT, Web UI, HTTP oder serielle Schnittstellen ermöglicht. Man befreit das Gerät gewissermaßen von der Cloud und kann es komplett lokal nutzen.
Im Falle des NSPanels bedeutet das, dass du einen MQTT-Broker (z.B. Mosquitto) verwenden solltest, der die Befehle zwischen deinem Smart Home und dem NSPanel vermittelt. Was genau das genau bedeutet, habe ich dir bereits in einem anderen Artikel erklärt. MQTT ist und was das Besondere daran ist. MQTT bietet außerdem den großen Vorteil, dass du es mit jedem offenen Smart-Home-System nutzen kannst. Dabei spielt es keine Rolle, ob du OpenHAB, ioBroker oder HomeAssistant verwendest.
NSPanel und Tasmota
Ich habe mich auch entschieden, es zu verwenden, weil ich bringen möchte Tasmota zu den Geräten. Die eWeLink-Cloud wäre eine Alternative gewesen, aber zum einen müssen die Geräte erst dort drin sein und zum anderen würde ich dann noch eine Cloud an mein Bein binden. Das ist für mich also keine Option.
Der Vorgang, die alternative Firmware auf das Gerät zu bringen, wird allgemein als Flashen bezeichnet. Technisch gesehen beschreibt es das Überschreiben des BIOS-Flash-Speichers. Beim NSPanel wird also das System ausgetauscht, sodass am Ende des Vorgangs eine komplett neue Software auf dem Gerät vorhanden ist. Diese ist dann dafür verantwortlich, dass die Vernetzung mit anderen Komponenten oder im Smart Home gewährleistet ist.
Natürlich ist es wichtig, beim Flashen sehr gründlich zu arbeiten. Im schlimmsten Fall kann man auch den einen oder anderen Fehler machen, über den sich dein Gerät nicht freuen sollte. Mein Rat ist also, dass du die Anleitung sehr genau befolgst, damit dein Gerät keine Probleme bekommt. Ich kann dir aber sagen, dass die Anleitung sehr gut gemacht ist.
Ich kann empfehlen Blakadders Website als Ausgangspunkt für den Flash-Prozess. Hier finden Sie sehr gute Informationen, die auch von anderen genutzt werden, um eigene, detailliertere Anleitungen zu erstellen. Andere Content-Ersteller haben dann noch weitere Informationen zum jeweiligen Smart-Home-System eingefügt, die ich Ihnen im Folgenden genauer vorstellen möchte.
NSPanel und ioBroker
Aus meiner Sicht bietet Matthias auf seinem Kanal eine der besten Anleitungen für ioBroker (und Flashen allgemein) haus-automatisierung.com . Nach dieser Anleitung habe ich das Flashen durchgeführt und auch mit der Integration in ioBroker begonnen. Seine Vorbereitungen hierfür sind wirklich super und erleichtern den Einstieg ungemein.
Basierend auf seinen Blöcken habe ich dann weitere Ergänzungen vorgenommen, um meine eigenen Geräte in das NSPanel einzubinden und auch das Wetter entsprechend anzuzeigen. Sein Video möchte ich euch an dieser Stelle gerne einbetten, damit auch ihr ohne langes Suchen die richtigen Informationen zur Hand habt.
NSPanel und OpenHAB
Es scheint mir etwas komplizierter zu sein mit OpenHAB . Ich gehe davon aus, dass du hier viel Eigeninitiative mitbringen musst, da es anscheinend kein besonders gutes Tutorial gibt. Eigeninitiative ist natürlich immer erforderlich, aber bei OpenHAB ist es wahrscheinlich etwas mehr.
Persönlich würde ich Matthias' Video grundsätzlich als Anleitung für OpenHAB verwenden. Der einzige Unterschied besteht dann darin, dass die Daten über MQTT irgendwie von OpenHAB kommen müssen. Es sollte etwas einfacher sein, da OpenHAB nun auch Blockly und so kann vieles übernommen werden. Dennoch wird die Integration – insbesondere von MQTT und den jeweiligen Datenpunkten – etwas anders sein. Ein vielleicht hilfreicher Thread findet sich im OpenHAB-Forum .
Wenn Sie im OpenHAB-Forum genauer hinschauen, finden Sie auch einen Artikel mit dem Titel NxPanel – Ersatz-Firmware für SONOFF NSPanel. Dies ist eine weitere Firmware, die auf das NSPanel (als Alternative zu Tasmota) geladen werden kann und dann mit OpenHAB funktioniert. Auch hier basiert die Konfiguration wieder auf MQTT, wobei die Schritte etwas übersichtlicher sein könnten.
Lustigerweise habe ich auch auf YouTube keine so guten Videos zu diesem Thema gefunden. Also speziell was OpenHAB betrifft. Hier bin ich ziemlich froh, dass ich vor einiger Zeit auf ioBroker umgestiegen bin. Das hat mir zumindest vieles erleichtert und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Entscheidung.
NSPanel und Home Assistant
Ich kenne mich mit HomeAssistant überhaupt nicht aus. Aber sicher kommt der eine oder andere von euch auf die Idee, es in dieser Kombination zu nutzen. Also habe ich hier angefangen zu recherchieren und bin fündig geworden. Daniel erklärt auf seinem SmartHome-Yourself-Kanal, wie man das NSPanel mit Lovelace UI in HomeAssistant integriert. Wie komplex das ganze Projekt ist und ob es einfach umzusetzen ist, kann ich leider nicht wirklich einschätzen. Auf den ersten Blick sieht es aber durchaus machbar aus.
Eine weitere Informationsquelle ist natürlich die HomeAssistant-Community, die eine interessanter Artikel zum Einstieg in das Thema.
SONOFF NSPanel Alternative
Angesichts der vielen Integrationen und Optionen fragt man sich vielleicht, ob es Alternativen zum NSPanel auf dem Markt gibt. Und es scheint, als gäbe es welche, was durchaus interessant sein kann.
Vor Kurzem bin ich über Twitter auf ein Produkt aufmerksam geworden, das in den kommenden Monaten erhältlich sein soll. Die Rede ist vom Shelly Wall Display. Ein Tweet dazu stammt vom Twitter-Nutzer BeardedTinker. Laut seinem Tweet soll das Produkt im März 2023 auf den Markt kommen. Mal sehen, was daraus wird. Der Tweet samt Foto klingt auf jeden Fall vielversprechend. Und auch in den Kommentaren haben wir gehofft, dass das Display Android als Betriebssystem nutzt, damit weitere Apps installiert werden können.
Natürlich wird das Gerät, wie zu erwarten, vollständig in das Shelly-Ökosystem integriert sein. Ansonsten ist es sehr ähnlich wie das NSPanel Pro , auf das ich in einem anderen Artikel genauer eingehen möchte, da ich sonst einiges verpasse.
Ich persönlich glaube, dass diese Art der Steuerung in diesem Jahr noch interessanter werden könnte. Zumal der klassische Lichtschalter längst ausgedient hat. Das haben wir beispielsweise bei Loxone-Komponenten bereits gesehen.
NSPanel als Bedienkonzept
Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich mir viele Gedanken über Bedienkonzepte mache. Obwohl ich meinen Sprachassistenten sehr intensiv nutze, ist er nicht in jeder Situation die optimale Lösung. Auch einzelne Schalter machen mich nicht gerade glücklich. Stell dir vor, du bräuchtest für jede Lichtszene einen eigenen Schalter. Ich glaube, meine Wand wäre voller Schalter und keiner wüsste mehr, wo er drücken muss.
Der SONOFF NSPanel erleichtert mir persönlich an dieser Stelle die Arbeit. Ich habe mir eins im Badezimmer installiert und kann damit das Licht steuern, den Ventilator einschalten und auch die Rollläden steuern. Dank MQTT und einer schnellen WLAN-Verbindung funktioniert das wirklich reibungslos.
Den größten Nutzen sehe ich vor allem darin, dass die Tasten selbsterklärend sein können. So sollte jedem klar sein, dass die Tastenbeleuchtung für eine Beleuchtung sorgt. Das macht das Smart Home für Familie und Gäste zumindest in den Grundfunktionen einfach bedienbar. Natürlich wird es nicht zwangsläufig möglich sein, komplexe Funktionen damit abzubilden. Muss man aber auch nicht.
Betrachtet man das NSPanel als zentrale Steuerungsmöglichkeit für den jeweiligen Raum, bietet es viele Vorteile. Kombiniert mit der Möglichkeit, Tasmota darauf zu installieren, halte ich es für eine wirklich gute Lösung. Und es ist definitiv günstiger, als in jedem Raum ein separates Tablet zur Steuerung aufzuhängen. Genau das versuchen einige Smart-Home-Besitzer, um immer alle Steuerungsmöglichkeiten zur Hand zu haben.
Mein Konzept wäre, dass jeder Raum mit einem SONOFF NSPanel . Im Schlafzimmer (sozusagen Masterbedroom) steht ein Tablet, über das ich dann die komplette Wohnung bzw. das Haus steuern kann. So habe ich die Möglichkeit, nachts mal schnell das Licht draußen einzuschalten, falls ich etwas hören sollte. Auch die Außenkameras lassen sich bequem auf dem Tablet platzieren und ich habe zumindest das Gefühl, jederzeit alles im Griff zu haben.
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